Website missbräuchlich kopiert

Betrüger wiederholen bekannte Masche: Zeitungsartikel ist gefälscht

27.02.2024, 14:07 (CET)

Betrügerische Imitate im Internet werden immer besser. Dennoch lassen sie sich an einigen Merkmalen entlarven.

Bei diesem Imitat einer Nachrichtenwebsite ist an vieles gedacht: Sogar der «Live»-Button in der Ressort-Linkleiste blinkt. Angeblich habe das «Geld-»Ressort der «Welt» über einen Vorfall bei der Sendung «Die Höhle des Löwen» berichtet, macht der vermeintliche Artikel weis. «Ralf Dümmel bot einem Teilnehmer 100.000 Euro an, aber dieser lehnte ab! "Die Höhle der Löwen" erhielt eine Warnung von der Bank», soll die Überschrift des angeblichen Artikels sein.

Bewertung

Der Artikel ist gefälscht und stammt nicht von der «Welt». Die Aufmachung der Original-Webseite wurde kopiert.

Fakten

Wer den Artikel mit der Überschrift über Google als Link zur Nachrichtenseite suchen möchte, wird nicht fündig. Doch das ist nicht das einzige Anzeichen, warum der Artikel nicht echt ist.

  • Für den angeblich journalistischen Text sind zwei Autoren an unterschiedlichen Stellen angegeben: Einmal ein Journalist der Welt im Profil, danach vor dem Fließtext der Name eines anderen Journalisten, allerdings falsch geschrieben. Beiden haben keinen Artikel mit dieser Überschrift geschrieben. Wer die ersten Sätze des vermeintlichen Artikels sucht, wird ebenfalls keine Fundstelle finden.
  • Die URL verweist nicht auf die offizielle Webpräsenz «welt.de», sondern auf «btc.ivestmars.click». Die Links auf der Website, hinter denen sich scheinbar andere Inhalte der «Welt» verbergen, führen zu der immer gleichen Seite, die nichts mit der Zeitung zu tun hat. So ist das auch beim Impressum, bei dem eigentlich ersichtlich werden sollte, wer für die Inhalte der Seite verantwortlich ist.

Schon mehrmals haben Betrüger versucht, Opfer mit fingierten Medien-Artikeln in die Falle zu locken, die zum Beispiel angeblich über «Die Höhle des Löwen» berichten. Meist drehen sich die Fälschungen um Trading-Plattformen, auf denen man angeblich schnell viel Geld verdienen könne. Regelmäßig werden dafür Namen (und Fotos) von Prominenten missbraucht, um für die Investments zu werben.

(Stand: 27.2.24)

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