Ägyptenreise im Januar 2024

Baerbock flog im Militärtransporter von Kairo nach Al-Arisch

19.01.2024, 11:36 (CET)

Mit der Regierungsmaschine ging es nach Kairo, mit dem Bundeswehrtransporter weiter nach Al-Arisch. Zur Reise von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kursieren im Netz nun falsche Behauptungen.

Zu den Reisen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kursieren im Netz immer wieder unzutreffende Behauptungen. Diesmal betrifft es ihre Reise am 8. und 9. Januar 2024 nach Ägypten. «Sie lachen uns mit ihren gestellten Bildern aus, und es ist ihnen völlig egal, wenn wir die Schuhe auf der Laderampe der Militätmaschine und die tatsächlich benutzte Regierungsmaschine im Hintergrund sehen» (Schreibweise im Original), heißt es etwa in einem Beitrag auf der ehemals als Twitter bekannten Plattform X. Dazu werden zwei Fotos aus einem Post des Auswärtigen Amtes geteilt, die die angebliche Inszenierung beweisen sollen.

Bewertung

Die Fotos zeigen nicht denselben Ort: Baerbock flog mit der Regierungsmaschine von Tel Aviv nach Kairo, wo das rechte Foto entstand, und dann mit einem Militärtransporter weiter nach Al-Arisch. Das linke Bild zeigt Baerbock bei der Ankunft dort. Mit an Bord war eine Gruppe Journalisten, darunter auch ein dpa-Reporter und ein dpa-Fotograf, die dies bestätigen.

Fakten

Außenministerin Baerbock flog am 8. Januar 2024 mit einem Airbus A350 der Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums von Tel Aviv nach Kairo, wie es aus dem Auswärtigen Amt hieß. Am 9. Januar flog sie dann mit einem Militärtransporter des Typs A400M weiter nach Al-Arisch, nahe der Grenze Ägyptens zum Gazastreifen. Mit dabei war eine Gruppe von Journalisten, darunter auch ein dpa-Fotograf und ein dpa-Reporter, die über die Reise berichteten und die Details bestätigen. Der Airbus A350 blieb bis zur Weiterreise der Delegation am Abend des 9. Januar in Kairo, hieß es aus dem Ministerium weiter.

Das Auswärtige Amt teilte Fotos von der Reise auf der Plattform X. Auf dem rechten Foto ist der Airbus A400M der Luftwaffe vor dem Abflug am Flughafen in Kairo zu sehen, im Hintergrund der Regierungs-Airbus A350. Das linke Foto zeigt Baerbock beim Verlassen des Militärtransporters nach der Ankunft in Al-Arisch.

Der A350 habe den Flugplatz in Al-Arisch nicht nutzen können, deswegen stieg die Gruppe in Kairo auf den A400M um, hieß es vom Ministerium. In Al-Arisch seien dann alle Mitreisenden zuerst ausgestiegen, Baerbock zuletzt, berichtete der dpa-Fotograf. Dabei wurde sie fotografiert. Auch am Sonnenstand kennt man, dass die Bilder nicht dieselbe Szene zeigen: Während die Außenministerin die Sonne im Rücken hat, fällt auf dem anderen Foto das Licht vom Heck des Flugzeugs in den Frachtraum.

Einige mitreisende Journalisten äußerten sich auf X zu den Falschbehauptungen im Netz. «Das ist völliger Unsinn. Ich begleite die Reise der Ministerin für @welt und war an Bord der Maschine A400M en route von Kairo nach Al Arish - ebenso wie Baerbock», schrieb Carolina Drüten. Andreas Kynast vom ZDF ergänzte: «Ich auch. Was @_donalphonso schreibt, ist krasser Blödsinn.»

Zu den Reisen von Außenministerin Annalena Baerbock kursierten in der Vergangenheit bereits Falschbehauptungen. Die Deutsche Presse-Agentur hat diese beispielsweise hier widerlegt.

(Stand: 17.01.2024)

Links

Beitrag auf X (archiviert)

Beitrag des Auswärtigen Amts mit Fotos bei X(archiviert)

dpa-Bericht zur Reise(archiviert)

Beitrag Carolina Drüten auf X(archiviert)

Beitrag Andreas Kynast auf X(archiviert)

dpa-Faktencheck zur abgebrochenen Pazifik-Reise Baerbocks(archiviert)

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.