Bauprojekt sorgt für Kritik

Neuer Brunnen in Wien hat rund zwei Millionen Euro gekostet

03.11.2023, 13:31 (CET)

In Krisenzeiten und unter Inflationsdruck zeigen sich Menschen meistens besonders skeptisch gegenüber Investitionen der öffentlichen Hand. So sorgt aktuell ein Bauprojekt in Österreich für Aufsehen.

Ein neuer Brunnen in Österreich sorgt nicht nur wegen seiner künstlerischen Umsetzung für Diskussionen. Im Netz wird behauptet, in der Hauptstadt Wien sei kürzlich ein Brunnen für «fast 22 Millionen Euro» erbaut worden. Ist das korrekt?

Bewertung

Nein, der Brunnen hat rund zwei Millionen Euro gekostet. Allerdings ruft auch diese Summe Kritik hervor.

Fakten

In der Stadt Wien gibt es tatsächlich einen neuen Brunnen: Anlässlich der Feier von 150 Jahren Wiener Wasser hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zusammen mit dem Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen am 24. Oktober 2023 den «WirWasser»-Jubiläumsbrunnen eröffnet. Er wurde im zehnten Bezirk Favoriten beim Sonnwendviertel errichtet.

Laut Medienberichten beliefen sich die Kosten für Planung, Wettbewerb, Projektumsetzung, künstlerische Gestaltung, Bau sowie technische Ausstattung auf insgesamt 1,8 Millionen Euro netto. Diesen Betrag kommunizierte die Stadt Wien bereits im Juni. Andere Artikel nannten als Gesamtkosten 2,1 Millionen Euro.

Die Kosten lagen also deutlich unter den behaupteten 22 Millionen Euro. Kritik gibt es aber dennoch an den finanziellen Aufwendungen und der künstlerischen Umsetzung für das Bauprojekt. Der Chef der rechten Partei FPÖ, Herbert Kickl, spricht auf Facebook etwa von einem «Luxus-Brunnen». Auch im Netz gibt es Spott. Einige Medien fragten zudem: «Ist das der hässlichste Brunnen Österreichs?»

(Stand: 2.11.2023)

Links

Brunnen-Standort auf Google Maps (archiviert)

Mitteilung der Stadt Wien zur Eröffnung (archiviert)

ORF-Artikel zur Eröffnung (archiviert)

Mitteilung der Stadt Wien vom Juni (archiviert)

«Exxpress»-Artikel (archiviert)

Kritik von FPÖ-Chef (archiviert)

Bericht über Spott im Netz (archiviert)

Facebook-Post (archiviert / archiviertes Video)

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.