Kein Frankreich-Bezug

Video mit Menschenmassen stammt aus Mexiko

12.07.2023, 12:19 (CEST)

Die jüngsten Proteste und Unruhen in Frankreich finden sich auf vielen Fotos und Videos im Netz wieder. Aber gelegentlich werden darunter auch Aufnahmen gemischt, die ganz andere Dinge zeigen.

Der Tod des 17-jährigen Nahel durch den Schuss aus einer Polizeiwaffe bei einer Verkehrskontrolle in Nanterre hat in Frankreich zu tagelangen schweren Ausschreitungen geführt. Viele Bilder und Videos der Unruhen verbreiten sich in sozialen Medien - doch nicht alle zeigen aktuelle Geschehnisse. Zu einem Video einer großen Menschenmenge wird etwa die Ortsmarke Nanterre in Frankreich angegeben und es ist von Juli 2023 die Rede. Doch das ist falsch.

Bewertung

Das Video entstand in Mexiko und zeigt ein Konzert.

Fakten

Eine Bilderrückwärtssuche mit Ausschnitten des Videos führt zu Aufnahmen aus Mexiko. Dort fand in der Hauptstadt Mexiko-Stadt am 3. Juni 2023 ein Konzert von Los Fabulosos Cadillacs statt. Die argentinische Rockband spielte auf dem zentralen Platz der Verfassung, genannt Zócalo, und stellte dort laut Medienberichten einen Zuschauerrekord auf - daher die vollen Straßen.

Aufgenommen wurde das Video in der Allee des 20. November in Mexiko-Stadt, in etwa aus Richtung des Zócalo schauend. Erkennbar ist das an dem markanten Gebäude mit dem Eckturm und den rundbogenartigen Fenstereinfassungen.

(Stand: 11.07.2023)

Links

Originalvideo aus Mexiko (archiviert)

Bericht über den Zuschauerrekord bei dem Konzert (archiviert)

Ansicht bei Google Maps (archiviert)

Video bei Tiktok (archiviert, Video archiviert)

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.