Vorsicht vor Fake-Accounts

Lindt verbreitet Gewinnspiele nur über offizielle Kanäle

24.04.2023, 13:18 (CEST)

Wer würde nicht gerne ohne großen Aufwand 250 Euro kassieren? Angebliche Gewinnspiele im Internet versprechen das. Doch oft findet man Hinweise darauf, dass diese Angebote unseriös sind.

Unter dem Logo des Schokoladenherstellers Lindt wird auf Facebook für eine angebliche Verlosung geworben. Es winken angeblich 500 «250€ Gutscheine» für die Personen, die herausfinden, wie viele Enten auf einem Sharepic zu sehen sind. Dazu die Garantie: «Gutscheine können in allen unseren Agenturen eingelöst werden.» Der Beitrag wird in vielen Gruppen geteilt - obwohl er nicht hält, was er verspricht.

Bewertung

Es handelt sich um kein offizielles Gewinnspiel von Lindt. Das Logo wird missbräuchlich verwendet.

Fakten

Auf der offiziellen Lindt-Webseite stellt das Unternehmen klar, dass es zwar Gewinnspiele veranstaltet. «Bitte vertrauen Sie jedoch nur Gewinnspielen, die über offizielle Kanäle veranstaltet werden», warnt der Schokoladenhersteller zugleich.

Offizielle Facebook-Seiten von Unternehmen erkennt man oft an dem Verifikationsabzeichen, einem kleinen weißen Häkchen auf blauem Grund. Dieses Zeichen bedeutet, dass die Seite eines Unternehmens von Facebook geprüft und als echt anerkannt wurde. Das ist auf der offiziellen Facebook-Seite von Lindt der Fall.

Auf der Facebook-Seite «Lindt Market Fans», auf der der Post erschienen ist, fehlt das Häkchen hingegen. Es ist dort auch ist nicht zu erkennen, wer das Gewinnspiel veranstaltet - trotz der gesetzlich vorgeschriebenen Impressumspflicht. Das Logo wird also missbräuchlich verwendet.

Auch die Zahl der Follower stützt diesen Verdacht: Der Seite mit dem vermeintlichen Gewinnspiel folgt niemand. Im Gegensatz dazu zählt die offizielle Seite von Lindt mehr als sieben Millionen Follower.

Das Fake-Gewinnspiel folgt einem bekannten Muster: Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer werden zuerst mit dem Logo eines großen Unternehmens gelockt. Dann wird ein möglicher Gewinn in Aussicht gestellt, für den sie kaum etwas machen müssen - etwa kommentieren, teilen oder, wie in diesem Fall, Enten zählen.

Verbraucherschützer und die Polizei warnen dringend davor, bei dubiosen Gewinnspiel-Angeboten dieser Art die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten weiterzugeben, auch weil diese Daten verkauft werden können.

(Stand: 24.04.2023)

Links

Verbreitetes Enten-Sharepic - archiviert

Bundesministerium für Verbraucherschutz zur Impressumspflicht (archiviert)

Offizielle Lindt-Seite auf Facebook (archiviert)

Lindt zu Gewinnspielen (archiviert)

Angaben von Facebook zur Verifikation von Seiten (archiviert)

Verein «Deutschland sicher im Netz» zu Fake-Gewinnspielen (archiviert)

Polizei zu Fake-Gewinnspielen (archiviert)

Facebook-Seite mit falschem Gewinnspiel (archiviert)

Facebook-Post (archiviert)

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