Kein echter TV-Ausschnitt

Video mit US-Moderator wurde künstlich erzeugt

09.03.2023, 14:40 (CET)

Der konservative Moderator Tucker Carlson vertritt häufig kontroverse Thesen im US-amerikanischen Fernsehen. Im März 2023 verbreitet sich ein Video, in dem Carlson scheinbar über die «Goebbelsche Staats-Comedy in Germany» herzieht. Eine Zeitung habe herausgefunden, dass mehrere bekannte Deutsche von der Regierung bezahlt würden, heißt es darin.

Bewertung

Das Video ist nicht echt, sondern manipuliert und eine Satire.

Fakten

Der vermeintliche Beitrag von Carlson ist weder bei Google noch bei seinem Fernsehsender «Fox News» zu finden. Stattdessen findet es sich unter anderem auf einem Account, der bereits mehrere Fake-Videos im Internet veröffentlicht hat. Demnach soll es sich dabei um Satire handeln.

Es ist nicht schwierig, Stimmen von Personen zu imitieren. Entsprechende Programme beispielsweise der künstlichen Intelligenz sind frei im Netz verfügbar, um anderen Menschen Worte in den Mund legen zu können, die sie nie gesagt haben. Dazu müssen meist echte Soundschnipsel hochgeladen werden. Der spätere Text kann dann frei gestaltet werden.

Überzeugende Videos zu generieren, ist hingegen deutlich anspruchsvoller. So sieht man in dem Clip, dass die angeblichen Lippenbewegungen von Tucker Carlson nicht natürlich aussehen und nicht durchgehend zu den angeblich gesprochenen Wörtern passen.

In dem manipulierten Video heißt es, eine deutsche Zeitung habe herausgefunden, dass deutsche Bekannte aus Medien vom Staat bezahlt werden - doch derartige Berichterstattung gab es nicht.

(Stand: 9.3.2023)

Links

Post (archiviert)(Video archiviert)

Suche nach vermeintlichen Beitrag (archiviert)

Seite zur Sendung (archiviert)

Tweet archiviert

dpa-Faktencheck

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.